Der „neue“ Datenschutz (DSGVO)

Datenschutz ist eine wichtige Sache und gerade für Anwälte selbstverständlich. Wie wohl jeder weiß, sind Anwälte verpflichtet, über Mandanten und Mandate zu schweigen. Das geht so weit, dass Dritten nicht einmal bekannt gegeben werden darf, ob eine bestimmte Person Mandant ist oder nicht.

In anderen Bereichen sind Daten weniger gut geschützt. Für zahlreiche Unternehmen sind persönliche Daten sogar eine wertvolle Ware. Wir bezahlen z. B. Unternehmen wie Google oder Facebook für ihre Dienste nicht mit Geld, sondern mit unseren Daten. Diese Daten dienen meist der personalisierten Werbung. Das führt dazu, dass persönliche Daten recht hemmungslos und unkontrolliert gesammelt und weitergegeben werden.

Die Datenschutz-Grundverordnung soll uns nun die Kontrolle über unsere Daten weitgehend zurückgeben. Diese ist übrigens gar nicht mehr so neu, wie manche meinen. Sie ist bereits am 24.05.2016 in Kraft getreten, aber erst seit dem 25.05.2018 anzuwenden. Nach der DSGVO können wir jetzt von jedem, der unsere persönlichen Daten erhebt, speichert, verarbeitet oder weitergibt, Auskunft über die gespeicherten Daten und deren Zweck verlangen, der Verarbeitung widersprechen, die Löschung oder Korrektur oder Vervollständigung verlangen und deren Weitergabe untersagen. Natürlich gibt es gewisse Einschränkungen und Ausnahmen, aber im Grunde ist es so gedacht.

Die DSGVO gilt aber nicht nur für die großen Internetkonzerne. Sie gilt für jeden, der die Daten nicht nur für rein private oder familiäre Zwecke verarbeitet. Also auch für mich.
Das Transparenzgebot gebietet es mir, über die Rechte nach der DSGVO zu informieren, wenn ich Daten erhebe. Natürlich muss ich Daten erheben, wenn ich als Anwalt tätig sein will. Wie sollte ich wohl Schriftsätze fertigen, wenn ich nichtmal den Namen und die Anschrift meiner Mandanten speichern dürfte?

Bei meiner Internetseite ist das aber eigentlich anders. Ich biete hier nur Informationen zum Abruf an. Ich habe ganz bewusst keine Kommentarfunktion und kein Kontaktformular auf dieser Seite, keine Plug-Ins oder Links zu sozialen Netzwerken, natürlich auch keine Werbung und ich nutze keine Analyse-Software. Man könnte also meinen, ich erhebe keine persönlichen Daten.

Streng genommen mache ich das aber doch. Sie haben in Ihrem Browser diese Seite aufgerufen und mein Server liefert den Inhalt der Seite an Ihren Computer, Ihr Smartphone oder Tablet. Damit das funktioniert, muss mein Server Ihre IP-Adresse kennen. Die IP-Adresse übermittelt Ihr Gerät automatisch an meinen Server. Der Server speichert diese IP-Adresse zumindest vorübergehend, damit er weiß, wohin er den Inhalt der Seite liefern soll. Doch damit nicht genug. Mein Provider bietet mir Statistiken über die Anzahl der Seitenaufrufe nach Tagen und Uhrzeiten, über die verwendeten Betriebssysteme und Browser, die Länder, aus denen die Seite aufgerufen wurde, und die Internetprovider der Besucher meiner Seite. Natürlich kann ich daraus keine Schlüsse auf Ihren Namen oder Ihre Anschrift ziehen. Dennoch sind das Daten, die mein Server erhebt und speichert. Also muss ich darüber informieren. Dies geschieht ab sofort auf dieser Seite.

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